andersneu
Donnerstag, 28. April 2005



ohgott, ist mir langweilig grad.

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das logo unseres dorfschlachters ist ein ekstatisch auf einem huf tanzendes schwein.

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Dienstag, 26. April 2005



schade, kleine frau...

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Mittwoch, 20. April 2005



na, da haben sie doch den schwarzen papst, den sie sich immer gewünscht haben.

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wie die telekom es schafft, noch den mildesten menschen in einen schreienden berserker zu verwandeln, ist schon eine erstaunliche sache. man muss sich nur mal für eine halbe stunde in einem t-punkt rumdrücken, und man kann die dramatischsten szenen beobachten. sehr schön zu sehen allein die wartenden. paare, die sich leise strategien überlegen, "du zeigst ihm dann die rechnung, und ich sag ihm dann, wann wir genau eingezogen sind", oder wg-abgeordnete: "kathrin kam erst später, sie hat erst ab dem ersten februar nach brasilien telefoniert, aber das ging eigentlich übers internet, also, das hätte übers internet gehen müssen, und du sagst ihm das, und ausserdem sprechen wir nur mit herrn doppelmeyer, nicht mit dem dicken da". auch gross die frau, der man herzklopfen und tränen ansieht und die schon im vorfeld schwächelt, "aber ich hab da nie angerufen, ich war das nicht!", und die mit ihrer freundin gekommen ist, die ihr stärkend den arm um die schultern legt: "du kannst das gar nicht gewesen sein!"

ich hab ja inzwischen die richtige strategie im umgang mit der telekom gefunden. und wenn ich wegen irgendwelcher kleinigkeiten in den t-punkt muss, beobachte ich diese szenen mit einem überlegenen lächeln. ich werde nämlich nie wieder etwas an meinem status quo verändern. ich werde nie wieder umziehen, denn da bräuchte ich ja einen neuen anschluss. ich werde mir auch niemals mehr einen neuen rechner kaufen, denn da müsste ich ja neue t-online-software draufspielen. und ganz bestimmt werde ich niemals meine 9 weiteren e-mail-adressen aktivieren und niemals meine homepage einrichten, da sei der herr vor, denn wer weiss, was dann passiert.

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Sonntag, 17. April 2005
die sehnsucht des capitano clemente (8)



"er kann es nicht selbst gewesen sein, das glaube ich einfach nicht", miranda schüttelte den kopf. "obwohl, dem aussehen nach.....ich sah mal ein bild von ihm, als ich noch eine stelle in der hofküche hatte, es wurde ja viel über seine gedanken gesprochen. es könnte schon sein...."

der capitano, der unruhig in der küche hin- und herlief, wusste auch keine antwort. rätselhaft war das ganze. "er sagte, er käme aus amsterdam, nicht? ...giovanni. john locke hält sich im moment in den niederlanden auf, das ist bekannt. die englischen wirren haben ihn mit seinem dienstherren shaftesbury ins exil getrieben. er war schon vorher politisch aktiv, er ist ein gut informierter mann, wer weiss, wie die kanäle laufen...."

"und trotzdem, kannst du dir vorstellen, dass er selber....", miranda überlegte, "dass er selber herumfährt und die fäden zieht?"

"nein", antwortete der capitano, "das kann ich mir nicht vorstellen. aber vielleicht ist es einer seiner anhänger. man wundert sich, wer ihn alles liest. es geht bis in die höchsten kreise hinauf. dass ich damals nicht einfach in den königlichen kerkern verschwunden bin, hatte vielleicht auch damit zu tun. man sagt, die schwester des königs sei eine grosse verehrerin von ihm."

"capitano, ich glaube, du würdest gerne fahren, nicht?" miranda sah die grosse aufgewühltheit clementes.

"es wäre das richtige", der capitano nickte. "aber was, miranda, sind die konsequenzen? ...sagen wir mal, ich schaffe das. ich bin schneller da als capitano ochsenfrosch mit seinem kriegsschiff. wir warnen die menschen, sie verstecken sich....und dann stehen wir da. dann stehe ich da mit meiner kompletten mannschaft und dem schiff, und was mache ich dann? ein zurück wird es für uns nicht mehr geben. wir werden niemals mehr nach genua zurück können, so eine geschichte wird sich nicht verbergen lassen."

"wir könnten einfach auf wundubar bleiben", sagte miranda.

"wir?", der capitano schüttelte erstaunt den kopf, "willst du mitfahren, miranda? das geht doch nicht! eine frau auf einem schiff ist doch völlig unmöglich, und ausserdem, du würdest alles aufgeben müssen, alles!"

"och, so viel wär das ja nicht", miranda zupfte verlegen an ihrem kopftuch.

"nein, miranda, ausgeschlossen. ich werde fahren, aber allein."

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die sehnsucht des capitano clemente (7)



miranda und yippino starrten den fremden gleichermassen verbüfft an, besuch bekam der capitano so gut wie nie. yippino fielen sofort die ausgeprägten augenbrauen des mannes auf, bestimmt konnte er sie wie raupen zusammen ziehen, wenn er böse war. ausserdem hatte er eine lange pferdenase, die ihm etwas trauriges und feines zugleich gab. wie bleich er ist, dachte miranda bei sich und stuppste yippino an, den capitano zu holen.

"the home of capitano clemente, i presume?" der fremde nahm seinen dreispitz ab und lächelte überraschend freundlich.

miranda nickte dem mann zögerlich zu, wenigstens war er höflich.

"sire, sie verlangten nach mir?" auch der capitano, der in die küche trat, schien irritiert.

"sah ich euch nicht heute morgen in den bureaus des hafenamts?"

"ganz richtig, ganz richtig", erwiderte der fremde. "der zufall, obwohl, vielleicht würde ich es nicht zufall nennen wollen, wenn ihr mich genau fragtet, aber: der zufall wollte es so."

"sire, nennt mir euren namen, mit wem habe ich es in eurer gestalt zu tun?" die irritation des capitanos steigerte sich.

"ihr habt recht, ich bin furchtbar unhöflich. ein gentleman von gutem namen bin ich, so sicher, wie auch ihr, capitano, ein gentleman von guten namen seid. doch kann ich euch meinen namen nicht nennen, denn das verbieten die umstände. umstände, die ihr sofort verstehen würdet, wenn ich sie euch erklärte, doch machen sie gerade eine erklärung unmöglich, diese umstände. ich will nur so viel sagen......ich komme geradewegs aus amsterdam!"

jetzt strahlte der fremde den capitano an, so, als müsste dieser endlich erkennen, mit wem er es zu tun hätte und ihn begeistert in die arme schliessen. doch dem capitano, der sonst mit einem recht ordentlichen gesichter- und namensgedächtnis ausgestattet war, wollte nicht einfallen, wer das nun wieder war.

"lieber capitano", der fremde gab sich sehr verbindlich, "...wisst ihr was, nennt mich giovanni. ja, giovanni, das wäre schön."

der capitano überlegte. ...giovanni? eindeutig war dieser mann ein engländer. und er kam aus amsterdam. wo er aber eigentlich auch nicht hingehörte. egal, er hatte nie etwas gegen verrückte gehabt, und dieser mann war eindeutig ein bisschen verrückt. aber falls er sich als unangenehm erweisen sollte, könnte er ihn immer noch mit links aus seiner küche herausbugsieren, besonders stark sah er nicht gerade aus.

"sire, langer rede kurzer sinn: was führt euch zu uns?"

"mein herr, es geht um etwas, was ich, fast wie die alten griechen, nur wiederum ganz anders, im modernen sinne, ihr versteht mich, mit demokratie beschreiben möchte."

"ach ja, demokratie", der capitano schluckte bei diesem wort, "vergesst es, sire, ich möchte euch nicht zu nahe treten, aber nichts kommt dabei raus, eine schöne idee, aber etwas für träumer, für übergebildete, für vom leben verprellte."

"erstens, unterschätzt nicht die macht und wirkung der ideen, capitano, und zweitens, habt ihr sie nicht selber einst verfolgt, die idee der demokratie? ich bitte euch, schmälert eure grösse nicht!"

der capitano errötete.

"...aber wenn euch der begriff demokratie nicht passt, dann können wir uns gerne auf den begriff freiheit einigen". giovanni räusperte sich und machte nun ein ernsteres gesicht, "freiheit finden immer alle gut, dehnbar wie ein strumpf, diese freiheit! ...wunderbar! ...aber ich schweife ab. eure geschichte, mein herr, hat sich herumgesprochen. und nicht nur auf den hafenämtern der welt. auch in den salons hat man eure handlungen diskutiert und ebenso an den höfen. aber ich erinnere euch gerne noch einmal, falls euer gedächtnis, euren taten unangemessen, das wesentliche mit dem unwesentlichem schon so vermischt haben sollte, dass ihr es selber nicht mehr wissen mögt. oder ward ihr nicht derjenige, der den befehl gab, abzudrehen und die segel zu streichen, als ihr mit euren männern vor wundubar lagt? überfallen hättet ihr sie sollen, die freien inseln, überfallen im namen des königs. und nichts dergleichen tatet ihr!"

"sire, das ist sicherlich wahr.....", bilder drängten sich dem capitano auf, bilder, die er lieber weiter unter verschluss gehalten hätte.

"der moment, der euch entscheiden liess, dieses volk zu sparen, diese menschen nicht zu versklaven, denn ja! was wäre es anderes gewesen als eine versklavung", giovanni lachte kurz und bitter, "dieser moment liess euch zu einem grossen mann werden, capitano!"

der capitano nickte langsam, "ach ja, genau, sir giovanni oder wie ihr euch nennt ....ein ganz grosser mann bin ich dadurch geworden! seht euch mal um bei mir, sieht diese küche so aus wie die küche eines grossen mannes? sehe ich aus wie ein grosser mann? man gibt mir keine schiffe mehr, ich bin in ungnade, es ist ein wunder, dass ich überhaupt noch lebe. wenn sich die schwester des königs nicht für mich eingesetzt hätte, aus einer merkwürdigen laune heraus, dann gäbs mich überhaupt nicht mehr. und ich will euch sagen, wie das passiert ist, damals vor wundubar. ganz einfach ist es passiert! ich konnte einfach nicht! ....die kanonen geladen, die gewehre angelegt....", dem capitano wurde schwindelig, gleichzeitig spürte er einen grossen zorn in sich aufsteigen. plötzlich sah er sie wieder, die bilder, die menschen von wundubar, wie sie über den strand liefen und fröhlich winkten, weil sie dachten, die schönen, grossen schiffe wären gekommen, um neuigkeiten und waren auszutauschen, er aber war gekommen, um...

"ich konnte einfach nicht. und ich will das nicht mit euch diskutieren!"

"das müsst ihr auch nicht, capitano, das müsst ihr nicht", giovanni lächelte wieder sein sanftes lächeln. "und ich bitte euch, hört mir noch ein bisschen weiter zu. der könig wird dieser tage wieder ein kriegsschiff aussenden in richtung wundubar. capitano ochsenfrosch wird es führen. ihr kennt capitano ochsenfrosch. er ist, in einem wort gesagt, ein schlächter. die menschen von wundubar müssen also so schnell wie möglich gewarnt werden. auf wundubar gibt es berge und höhlen, in die sie sich zurückziehen können. wir haben einen schnellen segler bereitgestellt, capitano. abfahrbereit im hafen. und wir möchten, dass ihr dieses schiff übernehmt und nach wundubar aufbrecht, die leute dort zu warnen. möglichst sofort."

"wer, wir? sire, für wen sprecht ihr eigentlich? ...wisst ihr eigentlich, was ihr da von mir verlangt!" die worte des fremden bedrängten den capitano, "für ein paar wilde soll ich mein leben, oder das, was davon noch übrig ist, aufs spiel setzen?"

"ich kann euch nicht sagen, wer ich bin, beim besten willen nicht. mein name darf in diesen zusammenhängen nicht genannt werden. ...glaubt mir doch einfach, capitano. dass die sache dringlichkeit erfordert, liegt auf der hand. und dass sie einen mann wie euch erfordert, liegt ebenso auf der hand. ...und wilde, sire, sind diese menschen nur wilde für euch? zugegeben, man mag sie natürlicher als wir es sind, nennen. und doch haben sie auf ihrer insel eine welt geschaffen, die der unseren, der zivilisierten, in vielerlei hinsicht überlegen ist. sie haben keinen könig, sie wählen jedes jahr ihre anführer und anführerinnen neu, männer und frauen haben die gleichen rechte, kinder werden geachtet. auf wundubar werden ideen umgesetzt, von denen wir hier nur träumen können. und diese ideen müssen geschützt werden! ...mein gott, ihr wisst das doch alles, capitano, ihr seid ein gebildeter mann, und ihr ward da, ihr habt es doch selber gesehen!"

der capitano schüttelte müde den kopf, zuviel wurden ihm die worte und das anliegen des fremden.

"ich werde es mir überlegen. kommt morgen wieder."

"so es morgen nicht zu spät ist", erwiderte giovanni und nahm seinen hut. als er schon fast zur tür hinaus war, wandte er sich noch einmal um, "capitano, sagt euch der name john locke etwas?"

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Sonntag, 10. April 2005
die sehnsucht des capitano clemente (6)



"fünf dublonen, nicht mehr! ...und woher soll ich überhaupt wissen, ob das echtes gold ist!"

"zehn, du musst mir zehn dafür geben, alles andere wäre eine beleidigung!" sandoch'khan griff nach dem kris, der gut sichtbar im gürtel seiner ballonhosen steckte.

"oh, oh, wir sind ein kleiner hitzkopf!" der händler schob das schmuckstück prüfend zwischen seine zahnstummel, "mein herr, ihr wisst doch, gewalt ist keine lösung. ...woher habt ihr den ohrring überhaupt?"

"das geht dich nichts an. zehn dublonen, und er ist deiner, und du hast immer noch ein gutes geschäft gemacht."

der händler prüfte nun den ohrring mit einer lupe. ganz ausgezeichnet war die goldschmiedearbeit an der schliesse. und was war das, dieser feine stempel?

"hab ich diese prägung nicht schon irgendwo gesehen? dieses wappen? ist das nicht das zeichen von.....?"

sandoch'khan brach der schweiss aus. nur nicht erkannt werden, das war das letzte, was ihm passieren durfte. zu weit waren die wege, die er schon gegangen war, und zu weit war der weg, der noch vor ihm lag. aber zu spät, der händler hatte begriffen:

"es ist das zeichen der inseln von wundubar! nur gold, das auf wundubar veredelt wurde, trägt diese prägung!"

sandoch'khan handelte schnell. er entwand dem staunenden händler den ohrring und stürzte sich in das marktgetümmel.

ein paar schritte eilte ihm der händler nach, doch sandoch'khans spur hatte sich in den engen gassen schon verloren.

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die sehnsucht des capitano clemente (5)


"weisst du, warum seemänner nen goldohrring ham?
nen goldohrring ham, nen goldohrring ham?
weil, dann ham se was, wenn se mitm schiff rumfahrn,
hohohooo! ...und ne buddel rum!"

miranda scheuerte den küchentisch und sang. bei "hohohooo" drückte sie den lappen besonders fest auf und plinkerte yippino zu, der die kartoffelschalen vom fussboden sammelte.

"weisst du, warum seemänner nen goldohrring ham?
nen goldohrring ham, nen goldohrring ham?
weil, dann ham se was, wenn se ohne fraun rumfahrn,
hohohooo! ...und ne buddel rum!"

"weisst du, warum seemänner nen goldohrring ham?
nen goldohrring ham, nen goldohrring ham?
weil, dann ham se was, falls se mal nich mehr fahrn.
hohohooo! ....und ne buddel rum!"

"weisst du, warum seemänner nen goldohrring ham?
nen goldohrring ham, nen goldohrring ham?
weil dann ham se was, wenn se müssen ihr grab bezahln.
hohohooo! ...und ne buddel....."

mirandas gesang wurde durch ein klopfen unterbrochen. yippino lief zur tür. noch einmal klopfte es. yippino öffnete, und ein langer schlagschatten fiel in die hütte. der schatten eines mannes im gegenlicht der mittagssonne.

es war der mann mit dem dreispitz!

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Freitag, 8. April 2005


...nennen sie einen politiker, von dem sie noch niemals gehört haben.

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