andersneu
Samstag, 5. Juni 2004

stereoanlagen erklärt bekommen. immer noch. wenn das mal aufhört, werde ich anfangen, mir sorgen zu machen.

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Montag, 31. Mai 2004
tütensuppe, marmelade und hund.


jan kam an im weissen trenchcoat, wie von quelle, seine eltern hatten bestimmt zusammengelegt. im westen trägt man sowas, du sollst anständig aussehen: westleute sind biznesleute, zieh das an. nasser seitenscheitel und blond wie ein küken, geel als een geusseltje, sagten die leute, wir waren ja in holland, genau gesagt in amsterdam.

meine eigene geliebte und gelebte studentenboheme wurde in dem moment als jan auftrat, zu etwas ziemlich fadenscheinigen. der jan, der hatte wirklich nichts. klar hab ich auch geputzt, aber nur fürs taschengeld. jan musste richtig kämpfen. food & shelter, food kam paketeweise aus tschechien von zuhause, meistens tütensuppen und marmelade, shelter ergab sich, als er in eine wg ziehen konnte mit aleksandr "immer-zweieinhalb-stunden-zu-spät" aus russland ("wättr war so schlächt, sorry, sorry") und hong fu aus china ("ich könnte euch einen hund zaubern, da würde euch das wasser im munde zusammen laufen!").

die ostjungs-wg. und es gab immer genug tütensuppen und marmelade für alle. los, wir machen party! kommst du auch, nein, musst du nichts mitbringen, aber komm, komm! unendlich gastfreundlich, das, was sie hatten, teilten sie sofort und ohne fragen. ihre probleme in holland waren noch mal ganz andere als meine. ich war zwar nazi, was auch ziemlich nervte (alle schaffner, schalterbeamte und conciergen sagten immer "JAWOLL" zu einem, und die hölzenbein-das-schwein-74-geschichte musste ich mir natürlich auch tausendmal anhören), aber jan, aleksandr und hong fu waren nochmal, wie soll ich sagen, "richtigere" fremde. bei ihnen ist mir das zum erstenmal bewusst geworden. was das heisst, fremd sein, geduldet sein, oder gast sein, willkommen sein. und die komischen stücke geschichte, die man plötzlich in seinem rucksack entdeckte, obwohl man eigentlich nur jung war und was neues erleben wollte und dachte, man hätte noch gar nix in seinem rucksack. ah, du deutsch, macht nix. kann man nicht aussuchen. ist so. machen wir party und reden!!

diskutiert wurde bei ihnen immer, dauerthema kommunismus, die drei waren ja auf ihre art "prototypen" der systeme. nicht, dass irgendjemand sie so bezeichnet hätte, aber sie sahen sich selbst so und kletterten gerne aneinander hoch, wobei hong fu die diskussionen regelmässig gewann, wenn er seine trumpfkarte zog: "ihr wollt opfer des kommunismus sein, haha, ich bin CHINESE, und ihr habt alle keine ahnung, schon mal ne pfanne zum schmelzen abgegeben? HE?".

jan liess seinen trenchcoat ziemlich schnell im schrank verschwinden, is uncool, gäht nicht, und machte einen ganz gutbürgerlichen weg als musiker und lehrer, seine eltern sind wahnsinnig stolz auf ihn. aleksandr vermasselte eine vielversprechende pianistenkarriere, weil es in ihm immer so viel regnete. hong fu überflügelte sie alle, nagelte sein komponistendiplom an die wand und zog einen super-techno-schuppen in shanghai hoch: "was willst du, alles nur ein spiel. spielen wir eben westen".

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Dienstag, 25. Mai 2004

natürlich darf man wegschauen, sie sind so widerlich, diese bilder, man darf sie sich ersparen.

natürlich muss man hinschauen. das ist unsere zeit, unsere geschichte, und das sind unsere bilder.

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heute ist er losgeflogen, nach lourdes. heiliges wasser trinken, die krücken weit von sich werfen. der patron geht natürlich auch mit. immer noch grosses kino, wie macht er das nur.

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Montag, 24. Mai 2004

die neuen häuser im dörfle: ochsenblut & milchblau, viel holz, viel glas. recht schwedisch (?), recht hübsch eigentlich. nur die schmalen, aneinander gelagerten handtuchgärten stimmen bedenklich. sofort böse grillstreits visioniert, mon dieu.

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Freitag, 21. Mai 2004

es is da, es is da!

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Montag, 10. Mai 2004
delay

morgens konflikt, erst abends aufdröseln können, dann aber zu spät, noch jemanden anzurufen, hintenrumzeug. verpasster moment, also morgen, scarlett o'hara. gedacht: wie manche auf ihren kränkungen hocken, sorgfältig in kleine weckgläser eingelegte kränkungen, und komm da bloss nicht dran.

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Freitag, 30. April 2004
feuerwehr, action: mai.

jungscher feuerwehrmann: hajoh, wo willscht denn nah, kellenwink. ja, ich wohn hier, ich muss da jetzt ma durch (ich wohn in der hauptstrasse und da findet gerade die maibaum-applikation statt). ahso. kommscht dann au noch schbäter, zwinkerzwinker. tja, vielleicht (ich kenn den doch, das ist der linksaussen der dorfmannschaft, der beim kriegbaum schafft). überleg, mh, wenn man die kelle und die feuerwehrtracht jetzt mal abzieht, nicht schlecht. dann brav nach hause spargelkochen.

sorry, spargel kommt jetzt platt. aber so ist er halt, der mai.

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Freitag, 23. April 2004
r-head

der einäugige könig war sehr traurig und wollte sterben. aber das machte er dann doch nicht, sondern grub ein loch, legte sich hinein und sang. lieder, die weit über die stadt hinaus zu hören waren.

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Mittwoch, 21. April 2004
mit ner kappe auf der kippe.

ryan geht es übrigens ganz gut. er darf auf der schule bleiben und er wächst jetzt auch. ich treff ihn auf dem gang und wir schwatzen. "hey, starke kappe" sag ich. er hat eine große basecap mit so einer skater-rune auf, ein paar verdächtig gelbe haarsträhnen lugen darunter hervor. "mensch, und du hast ja die haare gefärbt, zeich ma her, gelb, wow, der hit!" er lupft die kappe widerstrebend und grinst stolz und verlegen zugleich. andere jungs kaufen sich ne tube gel oder lassen sich ein paar blonde strähnchen machen, aber ryan ist immer ganz oder gar nicht. jedenfalls hat er einen komplett gelben kopf. und weil er sich dann so ganz in gelb doch nicht so sicher fühlt, hat er sich ne kappe drübergestülpt. trotzdem cool. später nach der stunde schwatzen wir dann auch noch mal. übers grosswerden. und mit diesem seltsamen abstraktionsvermögen, dass ihm zu eigen ist, erklärt er mir das: "wissen sie, ich komme ja nun bald in die pubertät". er sagt wirklich "nun bald". "und dann kommen die hormone, die machen dann ganz viel. dann wird alles anders, mit den hormonen dann, dann werde ich erwachsen!" und er sagt es mit so einer mischung aus stolz und angst und erwartung, huihui. und mit dem kopf ist er schon da. und alles ist ganz normal.

(immer noch volle medikamentierung, niemand kann/darf die verantwortung übernehmen, aggressionslevel zu hoch, juristisches gehedder. zappelphilippe sind anscheinend unzumutbar. wem eigentlich.)

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