andersneu
Donnerstag, 29. Juli 2004





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Mittwoch, 28. Juli 2004
hausmeister knobloch als liebesbote:


"nu gehet se schon nuff, drobe im erschte schtock sitzt noch herr g. wisset se, der isch doch au wieder alleine. dem isch letztes joar die frau weggluffe, a ganz schmutzige gschicht war des, wisset se. und sie sind doch au singl, i bin ja neulich an ihrm haus vorbeifahre, da dacht i, noja, platz gnug hätt se ja, und i weiss des von ihra nachbarn, dass sie koi mann hän, nur so männliche gäscht, manchmal. jädenfalls soll ich ihna von herrn g. sage, dass sie die beiden letschten wärn, also, im gbäud, wegem schliessen un so. un eh sie heimgehn, solln sie doch noch mal zu ihm nuff. aber i mein, der hätt da a noch ebbes anners mit gmeint, der hat ä aug auf sie, also, des sag i ihna, un des bleibt under uns: jetzt schwätzet doch amal miteinand!"



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Montag, 26. Juli 2004
magerrasen

nur einmal im jahr heu machen, 1000 meter, berghof. 1885 - 1902, eine generation geplacke, dann waren sie wieder weg. stell dir vor: kaltnassfeucht, aufgedunsene rote diphteriegesichter, früh und plötzlich kommt der schnee (bestimmt hatten sie einen sohn, der johannes hiess und bücher vom pfarrer geliehen bekam, bis die eltern das lesen verbieten mussten). magerrasen, ob es morgen regnet, das muss doch alles vorher, das heu. ich glaub, wir schaffens nicht, wieder runter. im tal die fabrik.

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Freitag, 16. Juli 2004


da sitzen auf einmal leute mit am tisch, von denen man dachte, es gäbe sie gar nicht mehr. gespräche werden geführt, alte rechnungen noch mal aufgemacht, herr s. ist eben zur tür raus, ich soll sie schön grüssen (herr s. ist seit drei jahren tot).

über altersdemenz kann man viel skuriles berichten. was mich eigentlich beschäftigt: dieses aus dem rahmen fallen.

und manchmal, da frage ich mich, ob ich nicht diejenige bin, die aus dem rahmen fällt. und ob diese ratio-zeitleiste, auf der ich logisch lebe, nicht etwas ganz, ganz dünnes und zweifelhaftes ist.

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keine postkarte aus lourdes, aber er ist wieder da. ich frag ein bisschen wiewarsdennso, es ist wenig aus ihm herauszukriegen. was war das schönste? "ach", sagt er, "ach, die reise. ich war in frankreich, nicht."

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Dienstag, 6. Juli 2004

trinkhallen, eckkneipen, spätvorstellung. u1, aussteigen möckernbrücke, alles wie stylo ausgeleuchtet. in so nebelig milchigen grünkotz-farben.

hab da wirklich unmöglich gewohnt, immer. kreuzberg in den 80ern war grässlich, gebt es doch zu. dieser gestank in den hausfluren. molucken-communities, goldkettchen, sixpack, bmw. schwester mit kopftuch, ich-hau-dir-aufs-maul.

dazwischen jetzt: coole jungsche aufsteiger mit teuren brillen, für deren wert man den halben görli aufkaufen könnte. und komische läden, die t-shirts mit filz-applikationen verkaufen wollen und im besten falle jemanden bei mtv/rtl kennen, der sie vielleicht vorwärts bringt mit ihrem filz-gezutzele.

ihr könnt mich mal.

aber sehnsucht doch, hu.

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Dienstag, 22. Juni 2004
pflastersteine, quer.

beim verabschieden, beim umarmen dreht er den kopf weg. ehrlichgesagt, ich hatte fast drauf gewartet, denn am abend vorher hatte er gesagt: wie unangenehm es ihm ist, wenn ihm jemand im gesicht rumfummelt. dabei ging es nur ums barbieren. t. hatte ein bisschen davon geschwärmt. oder wollte ein bisschen davon schwärmen, heisse tücher. aber das blieb stecken. jedenfalls mag er nichts im gesicht, jedenfalls mag er es nicht, wenn man ihm zu nahe kommt. jedenfalls ging es eigentlich nur ums kurz umarmen. scannerblick, lustig nicht, was man alles mitbekommt, was einen eigentlich nichts angeht. dabei wollt ich sagen: im osten verläuft das pflaster immernoch gerne quer. pflaster ist fast falsch, diese typischen grossen (queren) steinplatten. ich kannte das eigentlich vor meinen osterlebnissen nur von kathedralen. breite grabplatten. ...stupf, stupf, drüber. nicht aufs wappen treten, das bringt bestimmt unglück. und ein berühmter herzog oder fürst liegt darunter und wartet auf petrus und den lieben gott. ostdeutscher amateurkommunismus. nicht mal fusswege. gut, dass ich die roten killerhacken gar nicht erst eingesteckt habe, gebrochene knöchel und so. wer will das schon.

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Dienstag, 15. Juni 2004
(ach, nancy, ach)

these boots are made for walking.
nancy sings a song. die tochternancy, ganz frech. sinatra, nicht, so ein guter sänger. so weissblond, seine nancy.

these boots are made for walking.
die andere nancy. sings a song. singing songs for präsidenten. war mal hoch im kurs. die wifenancy, ganz tapfer. reagan, nicht. so ein. so weissblond, seine nancy. wäre ihm ein eine andere. weissblonde frau nicht lieber gewesen?

these boots are made for walking.
man hat das lied unter anderem mal. benutzt. auf zu hoher lautstärke für so etwas wie ohrenfolter. war es? den una-bomber ausräuchern. die 90s. man hat jetzt. auch andere probleme.

these boots are made for walking.
nancy, sing a song, let's move! sind sie bodenständig? dann war ich ein paar jahre in nebraska. ich hatte immer das bild von dieser weissblonden frau dabei. natürlich nicht. die trailer. es wäre billig. wissen sie. reduzierungen. freiheit, hoffnungen.

these boots are made for walking.
unsere jungs gehen immer. wenn es hart. auf hart kommt. oft haben sie ein bild von einer weissblonden frau dabei. wife, tochter, oder. es ändert sich nicht viel?

these boots are made for walking.
und sie gehen, sie gehen.

ach, nancy, ach.

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Freitag, 11. Juni 2004
schweinehund vs. schweinemaus

ich wäre ja froh, wenn ich einen hätte, einen inneren schweinehund.

wissen sie, wenn ich ehrlich bin, dann habe ich höchstens eine innere schweinemaus, achwas, vergessen sie den zusatz schweine-, ich habe n u r eine innere maus. eine kleine, zartfellige, rotäugige, die sich sofort verkriechen möchte, wenn sie jemand auch nur anhustet. und ich finde ja, dass seine innere schweinemaus überwinden um vielfaches schwerer ist, als seinen inneren schweinehund zu überwinden.

so ein schweinehund!! wenn einmal entfesselt ...der kann eine menge bewirken. der ist fett und stark und kann notfalls auch richtig laut bellen. aber die innere maus? die sagt: piep! piep! mit schwächlichem, hohen stimmchen, wenn einmal ans licht forciert.

piep! habt ihr mich nicht lieb? ich mach doch alles recht, warum mögt ihr mich denn nicht. und warum seid ihr alle so gemein.

hachja.


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Dienstag, 8. Juni 2004
aufwachsen im pfarrhaus.

wurstbrote machen für tippelbrüder, altdiakonisse fräulein schrader in ihrem kabuff. die zigeuner und das loch, das in einen sarg gebohrt werden muss, damit die seele raus kann. küster heilands steintiersammlung, laienspiel, natürlich gudrun ensslin. und der geruch von hagebuttentee und entkoffeiniertem.

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