andersneu
Freitag, 18. November 2005



während sich im osten grau die wolken ballen, sich stellenweise ins schwarze verknäulen, glüht im westen niedrig die sonne. sie hat noch einen kleinen blauen fleck um sich. feuchte luft, kein wind, wir liegen knapp vor schnee.

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Freitag, 11. November 2005



miss prissy als schwenkfutter im neuen madonna-video.

(...)

scheisswelt.

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Donnerstag, 27. Oktober 2005



helene: was ist halloween?

greta: das ist so ein kürbis.

julia: das ist ein anhänger, da kommt dann ein geist raus. oder eine fledermaus.

leonie: da muss man hingehen und klingeln und sprüche sagen. ich bring dich um! dann kriegt man kaugummi.

nadine: halloween ist aus afrika.



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Sonntag, 23. Oktober 2005



wie eine maschine aufgedreht, eingerastet, hochtour gelaufen. dann leerlauf. leerlauf macht diese leerstellen. gähnen, wortloses rumsitzen, irgendwas zwischen denken und träumen. nicht schlafen, so müde bist du nicht. die was-wäre-wenns kommen wieder. hätte alles auch anders laufen können. ich bin schwergängig. so froh, dass sie wiederkommen. irgendwann habe ich die was-wäre-wenns gelassen. zu wenig spielraum bekommen. zu wenig spielraum genommen. überall immer schon leute. und ich: viel zu ernst, das spielerische in "spielraum" zu begreifen. weitergelaufen, woandershin, aber schon gelaufen. und jetzt grad, genau jetzt grad: dreh ich mich um, leerstelle, und denk heyhey! wie schön ist es. wie schön.

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und diese biene, die ich meine.

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Donnerstag, 13. Oktober 2005



a.: wie schön, dich hier zu haben! du trinkst doch einen tee mit uns?

helene: vielen dank. gerne.

b.: ich schau gleich mal nach dem tee!

a.: b., schaust du mal nach dem tee?

b.: ich eile! ich eile!

a.: wir trinken immer tee! oh, ich habe dich gar nicht gefragt, vielleicht möchtest du lieber kaffee?

h.: nein, nein, das ist schon in ordnung, ich mag tee.

a.: wir trinken immer tee.

b.: möchtest du darjeeling? wir haben aber auch ceylon!

a.: vielleicht möchtest du doch lieber kaffee?

b.: wir haben auch earl grey!

a.: für den herbst! earl grey!

h.: vielen dank, ich trinke gerne tee.

a.: aber nimm die blaue kanne! die von der töpferin!

b.: die von töpferin c. oder die von töpferin d.?

a.: die von töpferin c. natürlich!

b.: wir kennen töpferin c. persönlich. schon lange!

a.: seit jahren! jetzt macht sie auch objekte. aber auch teekannen. damit hat sie sich einen namen gemacht.

b.: wir haben lange überlegt, welche tülle wir wählen. sie hatte uns eine tropffreie versprochen.

a.: ...aber die tropfte dann trotzdem.

b.: da haben wir sie zurück gebracht.

a.: schau doch mal nach dem wasser. ich glaube, es kocht jetzt.

b.: ich eile, ich eile!

a.: eigentlich haben wir noch eine teekanne von töpferin c. für ganz feine anlässe.

b.: die tropft aber auch.

a.: ...das wasser kocht! das wasser kocht!

die tochter von a. und b. betritt mit einem schal vermummt das zimmer.

tochter: ich glaube, ich bekomme eine erkältung. ich muss mir einen tee machen.

a.: ja, mach dir doch einen tee! kamille, pfefferminz, fenchel...ich meine, wir haben auch noch etwas mit eukalyptus!

b.: aber nimm die braune kanne!

t.: nee, die tropft.

a. und b.: du nimmst die braune! die ist für kräutertee!

b.: wo ist denn die braune?

a.: neulich habe ich sie noch gesehen, du hast dir doch neulich erst einen hopfentee gemacht!

b.: stimmt, wo ist sie denn?

t.: hier ist sie ja. lasst mich mal an den wasserkocher.

b.: eben hat es gekocht!

a.: vorsicht, heiss!

b.: ich stelle ihn dir noch einmal an.

t.: kocht es schon?

b.: sofort, gleich kocht es.

a.: das geht schnell!

b.: wir haben ja immer noch unseren alten wasserkocher aus der alten wohnung.

a.: der hat den umzug mitgemacht.

b.: der muss mal wieder entkalkt werden.

a.: essig, essig.

b.: jetzt kocht es!

a.: das geht schnell!

die tochter giesst wasser in die kanne und schlurft aus dem zimmer. b. giesst das wasser für unseren tee auf, und wir setzen uns.

b.: jetzt aber!

a.: möchtest du braunen zucker oder honig?

b.: der honig ist kontrolliert.

a.: wir haben auch industriezucker.

b.: du musst unbedingt mal braunen zucker probieren!

a.: vielleicht möchte helene lieber industriezucker.

b.: helene, kennst du braunen zucker?

h.: vielen dank, ich kenne braunen zucker.

a. und b.: wir nehmen gerne braunen zucker.

a.: obwohl....

b.: ....er hat schon einen starken eigengeschmack. damit muss man leben.

a.: helene kennt sich ja richtig aus.

b.: hoffentlich magst du darjeeling. ist auch kontrollierter.

a.: beim dm gibt es auch kontrollierten. ich mochte ihn dann aber doch nicht kaufen.

b.: was dürfen wir dir für eine leckerei anbieten?

a.: wir haben schnecken von der neuen öko-bäckerei am bahnhof, aber ich habe sie gestern gekauft. sie sind also nicht mehr ganz frisch.

b.: oder ein käsebrot? manchmal habe ich auch so richtig lust auf etwas salziges!

a.: wir haben auch noch hutzelkekse.

b.: die hutzelkekse von tante helga!

a.: die sind aber auch schon älter!

b.: das macht nichts! hutzelkekse! ich hole sie, ich eile, ich eile!

a.: dann schau doch gleich mal nach dem tee! der müsste jetzt bald soweit sein!

b.: der tee! den hätte ich jetzt fast vergessen!

a.: b. isst gerne hutzelkekse. er ist aber der einzige in der familie, der sie mag. du musst sie nicht essen.

h.: vielen dank, ich würde gerne eine schnecke probieren.

a.: nimm doch etwas marmelade dazu! ich weiss leider auch nicht, wie die schnecken schmecken, es ist ja ein neuer bäcker.

während a. und ich auf die rückkehr b.s warten, passiert das unglaubliche. die teekanne zerspringt mit einem KNACK.

a.: die kanne!

b.: die kanne, die kanne!

h.: die kanne!

a.: die teekanne!

b.: gesprungen!

a.: ich habe es gehört!

b.: gesprungen!



[was sie nie über äthiopische kaffeerituale gutbürgerliches teetrinken wissen wollten.]

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Freitag, 7. Oktober 2005



sie zehrt von ihrem geiz wie andere von einem köstlichen kuchen. ganz kurz lässt sie ihn durchschimmern: eine bemerkung hier, eine stichelei da (aber immer genug, um ein gefühl von schlechtem gewissen zu verursachen), ihr siegerlächeln dabei. es ging um eine tasse kaffee, aber eigentlich ging es um eine methode. kaffee immer nur morgens! und nicht wegen sauren magens, wasserdurst, teebevorzugung. der genuss an der verweigerung, an dem ausstellen der grösse der selbstzucht. was du dir so alles versagt hast im leben, du armes altes ding. hättest du doch einfach nein, danke! gesagt, ich wollte das doch gar nicht wissen.

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Montag, 3. Oktober 2005



- musik hören
- lesen
- mit dem fahrrad rumfahren
- online-fussball
- faulenzen


[ich habe die hobbies eines dicken vierzehnjährigen jungens.]

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Montag, 26. September 2005



eine alte strasse, bröckeliges pflaster, vermutlich aus den dreissiger jahren. damals verband die strasse die beiden dörfer, das eine am fusse der alb, das andere auf ihr. eine gute stunde braucht man mit dem rad. erst durch die wiesen, manchmal obstbäume, eine schafherde. je höher es geht, je waldiger wird es. mischwald, junge und alte bäume nebeneinander, muss ein kluger förster sein. früher war die strasse wohl mehr befahren, heute kaum noch, sie ist zu schlecht, zu steil und zu kurvig auch für die cabrio- und motorrad-fahrer, die sonst bei sonntagssonne in nicht abreissen wollenden kolonnen auf die alb fahren. vereinzelte wanderer, ein paar professionell anmutende radfahrer in quietschfarbigen wurstpellen-outfits. eng und immer wieder sehr steil windet sich die strasse, vier kilometer, fünf. steigungfahren, niemand rast an mir vorbei; die radler, die schneller sind als ich, keuchen beim überholen einen gruss. es wird fast felsig jetzt, an grünen abgründen entlang. eine kleine brücke. wieder bäume. mehr bäume. eine hütte, holzmieten. noch eine felsige kurve. dann sehe ich den himmel durch die bäume schimmern, ich krieg ein bald-muss-ich-oben-sein gefühl, wenn mein herz nicht sowieso schon vor anstrengung wild pumpen würde, ich würde spätestens jetzt herzklopfen kriegen, so gut sieht das aus. noch eine steigung, der wald dicht und schattig, dann endlich ganz oben. durch den waldsaum auf die hochebene. wiesen. die sonne, der himmel, die fläche. nur noch laufenlassen, hochschalten, laufenlassen. blau und grün und grün und blau, und silbern ist mein rad.


[von belsen nach beuren]

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Dienstag, 20. September 2005



sie schleichen sich langsam raus, sagt wolli. 3.60 m seien gerade tief genug.

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