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Montag, 30. September 2002
helene,
23:39
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sortieren.
helene,
23:17
und kleine dinge sammeln. eine orange schälen. der duft von milch. sonne im hof. über eine wiese gehen. eine herde ziege beobachten. komische zappeltiere. an dich denken. arbeiten. über anderes reden. essen. schlafen. meinen rahmen wieder finden. ... Link Freitag, 27. September 2002
es gibt keine dörfer mehr.
helene,
12:31
ein reisebus hält vor meinem haus. hausfrauen aus dem ruhrpott. gooooottt, ist das alles niedlich hier. ich sitze auf der terasse und lese, als zwei aufgekratzte frauen auf den hof laufen und kichern und fotografieren. sie sprechen mich langsam und deutlich an, so als könnte ich sie vielleicht nicht verstehen. ich antworte hochdeutsch und ärgere mich fast, dass ich keinen dialekt beherrsche. schön haben sie es hier, und irgendwie so gesund auch. ich verdecke den titel des buches ("es geht noch ein zug von der gare du nord") und murmele etwas von guter luft. hoffentlich sehen sie den aschenbecher nicht. eigentlich doch ein guter grund, sich mal ein dirndl anzuschaffen, denke ich. stell mir vor, wie ich mit wehenden röcken vors haus trete, schüchtern lächele und dann mit schwerem dialekt sage: ja, grüssgott, wo saads denn ihr von? und ein bisschen begriffen, warum sich leute diese volksmusiksendungen angucken im fernsehen. da is ne sehnsucht in den herzen, nach baum und stall und kuh und acker. ich mag illusionstheater. aber das ist mir alles zu anstrengend. ... Link Dienstag, 24. September 2002
frau
helene,
11:48
merkel guckt so komisch. hm. ... Link Freitag, 13. September 2002
noch mehr klagen.
helene,
10:42
und jetzt muss man die sommerkleider und -röcke und -blusen wegpacken. die t-shirts werden unterzieh-t-shirts. ade, ihr sandalen, ade, bikini. es wird wieder wollig und tweedy. stefan behauptet, dass lieben, die man im herbst trifft, wirklich wahre lieben sind. also nicht so oberflächliche fleisch-lieben wie im mai oder juli. ...aaah. winterjacken und moonboots. schals und kappen. sie lassen unsere persönlichkeit strahlen. sie lassen die schönsten körper vermuten....nicht alles gleich verraten. wieder heiter. mir würde diese theorie in diesem jahr auch gut passen.
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halbanonymes freitagsklagen.
helene,
10:21
perfektionismus vorgeworfen kriegen, und selbst das gefühl haben, nur schadensbegrenzung zu betreiben. ... Link Montag, 9. September 2002
bigbird.
helene,
11:37
... Link Sonntag, 8. September 2002
sportberichterstattung.
helene,
13:31
gestern im fitnessstudio in einer alten "bunten" gelesen. aus langeweile. in der rubrik "party" berichtete die bunte, wie nett und lustig siegfried und roy in las vegas die geburtstagsparty für leni riefenstahl ausgerichtet haben. und man wünschte der alten dame noch viele schöne jahre. 1949 wurde die bunte von frau riefenstahl verklagt, da die zeitschrift anschuldigungen aus einem 1948 stattgefundenen prozess veröffentlichte, frau riefenstahl hätte die sinti und roma, die sie für auftritte in ihrem film "tiefland" aus dem kz holen liess, nach der filmerei dem verderben ausgeliefert. frau riefenstahl behauptete, sie hätte die sinti und roma nach dem krieg noch besucht, mit ihnen zusammen gesessen und sich nach ihrem ergehen erkundigt. die bunte verlor den prozess 1949. frau riefenstahl erhielt recht, wie auch schon zuvor. 1954 wurde der film fertiggestellt und in den kinos gezeigt. vor ein paar wochen musste leni riefenstahl öffentlich zugeben, dass sie um die ermordung der sinti und roma wusste. lange kann man über leni riefenstahl streiten. mit film kenne ich mich nicht gut aus, ich kann nicht sagen, ob z.b. frau riefenstahl den film technisch toll voran gebracht hat. aber inhaltlich hat sie ihn meiner meinung nach überhaupt nicht vorangebracht. "tiefland" von eugen d'albert ist jedenfalls keine oper, die man, und kein opus, das man unbedingt gesehen haben muss. vielleicht war es so etwas wie pech, dass ihre ästhetischen menschenbilder, oder das, was sie für ästhetisch hielt, so gut in das nazi-konzept passten. und ich sage mal ganz vorsichtig, ein nazi war sie nicht. für nuba hätte sich adolf hitler nicht begeistern können, war es ihm doch schon unmöglich, jesse owens 1936 die hand zu schütteln. und heute gratuliert die bunte wieder. wie sich interessen ändern. verdreht. ... Link Dienstag, 3. September 2002
wallflowers.
helene,
13:20
und grosse fotos noch bis zum 15. september in zürich anzugucken. ... Link Sonntag, 1. September 2002
Alte Musik. Von wegen. So frisch.
helene,
17:58
Heute abend geht das Holland Festival Oude Muziek Utrecht 2002 zu Ende. Um 20 Uhr im Vredenburg. Paul van Nevel und sein Huelgas Ensemble werden singen und spielen. Ich wünschte, ich könnte sie wieder hören. Paul van Nevel, wie einige der interessantesten Integrationsfiguren der "Alte-Musik-Szene" von Haus aus Blockflötist, gründete Huelgas vor ungefähr 20 Jahren und schockierte die etabliertere Musikwelt mit der Behauptung, die Oper wäre gar nicht von Claudio Monteverdi um 1600 "erfunden" worden, sondern hundert Jahre früher. In Mantua. "La Favola d'Orfeo": Musik anonym, Texte von Angelo Poliziano, Leonardo da Vinci kümmerte sich um die Bühnenmaschinerie. Aber der hatte ja auch sonst nicht viel zu tun. Auf der Suche nach einer anderen "Stimmkultur", immer gewissenhaft dicht an der Originalliteratur, gräbt Paul immer noch Schätze aus. Inzwischen hat sich die "Alte-Musik-Szene" etabliert - was wohl mehr mit der Sättigung des Klassik-Markts als mit den veränderten Hörbedürfnisen der Käufer zusammenhängt - und wir können ihr vielerorts begegnen. Nicht zuletzt hat wohl die Kollaberation einiger "alter" Künstler mit "modernen" wie bei ecm zu einer gewissen Breitenwirkung beigetragen. Sinnliche Grenzüberschreitung...Paul erzählte gerne, dass er eine seiner Sängerinnen in einem belgischen Nachtclub aufgegabelt hat. Schade, dass vielen zu "Alter Musik" erstmal nur weissbekragte Kirchenchöre einfallen. Rocken ging immer.
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Last modified: 30.05.18, 23:40 Status
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