aussenseiter für insider.
helene,
23:29
das ist gustav leonhardt.
hier siehst du glenn gould. saiten. von hämmern geschlagen oder von vogelfederkielen angerissen. tasteninstrumente sind eigentlich ziemlich brutal funktionierende klangapparate. aber nichts möchten ihre spieler lieber, als auf ihnen singen zu können. sie trainieren ihre hände über jahre, über jahrzehnte, um dieses gefühl zu bekommen. man sieht es ihren händen an, kräftig und fein, intelligent, wenn man denn hände so nennen möchte. wer sich durch bachs tastenmusik hört, muss irgendwann auf gould und leonhardt stossen. ich stelle sie gerne nebeneinander, weil sie so unterschiedliche ausgangspunkte und doch so vieles gemeinsam haben. aussenseiter. gould entzog sich irgendwann der vermarktung, leonhardt mit seinem cembalo walzte sowieso nie die breiten strassen der klassikindustrie herunter. beide verbindet ein absolut zu nennendes interesse an musik und beide kommen oder kamen immer wieder auf johann sebastian bach zurück. beide vermitteln mir etwas, was ich am liebsten mit dem begriff "ehrlich" beschreiben möchte, ich kann ihnen jeden ton glauben. da ist nachgedacht und gesucht worden, da ist kluges und spielerisches, manches, was wohl einfach aus dem bauch oder von herzen kommt, auch charmantes und einfach unterhaltsames. und das liegt wohl auch an mir, die dieses romantic-artist-posing vieler anderer immer schon schrecklich verstaubt fand. aussenseiter. trotzdem werden beide von vielen sehr verehrt. herr gould kann da nicht mehr viel zu sagen, wahrscheinlich hätts ihn wohl auch nicht so interessiert. herr leonhardt gibt selten interviews, konzertiert aber immer noch. wer die gelegenheit hat - schnell hinlaufen und hören. ... Link
helene,
13:05
herbst + streicher. ... Link
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helene,
11:46
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Alte Musik. Von wegen. So frisch.
helene,
17:58
Heute abend geht das Holland Festival Oude Muziek Utrecht 2002 zu Ende. Um 20 Uhr im Vredenburg. Paul van Nevel und sein Huelgas Ensemble werden singen und spielen. Ich wünschte, ich könnte sie wieder hören. Paul van Nevel, wie einige der interessantesten Integrationsfiguren der "Alte-Musik-Szene" von Haus aus Blockflötist, gründete Huelgas vor ungefähr 20 Jahren und schockierte die etabliertere Musikwelt mit der Behauptung, die Oper wäre gar nicht von Claudio Monteverdi um 1600 "erfunden" worden, sondern hundert Jahre früher. In Mantua. "La Favola d'Orfeo": Musik anonym, Texte von Angelo Poliziano, Leonardo da Vinci kümmerte sich um die Bühnenmaschinerie. Aber der hatte ja auch sonst nicht viel zu tun. Auf der Suche nach einer anderen "Stimmkultur", immer gewissenhaft dicht an der Originalliteratur, gräbt Paul immer noch Schätze aus. Inzwischen hat sich die "Alte-Musik-Szene" etabliert - was wohl mehr mit der Sättigung des Klassik-Markts als mit den veränderten Hörbedürfnisen der Käufer zusammenhängt - und wir können ihr vielerorts begegnen. Nicht zuletzt hat wohl die Kollaberation einiger "alter" Künstler mit "modernen" wie bei ecm zu einer gewissen Breitenwirkung beigetragen. Sinnliche Grenzüberschreitung...Paul erzählte gerne, dass er eine seiner Sängerinnen in einem belgischen Nachtclub aufgegabelt hat. Schade, dass vielen zu "Alter Musik" erstmal nur weissbekragte Kirchenchöre einfallen. Rocken ging immer.
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(fanpost)
helene,
17:41
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singsang II
helene,
21:58
der ring 2006 wird von christian thielemann und lars von trier gemacht. thielemann is klar (wenn mir auch zu plump und zu deutschdeutsch), aber lars von trier? wie ist herr wagner denn darauf gekommen. ob er sich dancerinthedark angeschaut hat und björk klasse fand? ha, der nimmt die sänger ran, der trier. als interessant umstrittenen aussenseiter hätte er doch genauso gut schlingensief nehmen können. ... Link |
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Last modified: 30.05.18, 23:40 Status
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