andersneu
böser zug.

aber so ein steifer hals gibt mir die würdige ausstrahlung, die ich mir schon immer gewünscht habe. man kann den kopf ja nicht quick drehen, sondern muss immer den ganzen oberkörper mit herumschwenken, wenn man zum beispiel etwas, was seitlich des gesichtsfeldes passiert, seine aufmerksamkeit schenken will. statt eines schnellen schnappschusses: zoomt man langsam auf seinen gesprächspartner ein und spricht dann mit frontaler präsenz. auch spricht man erst, wenn angekommen, da das herumzoomen vollste körperbeherrschung und konzentration erfordert. der seitlich positionierte gesprächspartner wird bei diesem langsamen, aber doch vollkommenen prozess der zuwendung wie automatisch gefangengenommen, erahnt er doch auch etwas vom stummen schmerz des halsleidenden, versucht im besten falle entgegenzukommen, und schwupps, erfreut man sich der intensivsten aufmerksamkeit.


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ich

mag keine schachspieler.

kaltes kalkulierspiel.

bah.

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halbanonymes freitagsklagen.

perfektionismus vorgeworfen kriegen, und selbst das gefühl haben, nur schadensbegrenzung zu betreiben.
egotrip vorgeworfen kriegen, selbst das gefühl haben, man wär ganz vielleicht höchstens irgendwie komisch kompensierend altruistisch. ohjeh.
ich bleib stur.

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sportberichterstattung.

gestern im fitnessstudio in einer alten "bunten" gelesen. aus langeweile. in der rubrik "party" berichtete die bunte, wie nett und lustig siegfried und roy in las vegas die geburtstagsparty für leni riefenstahl ausgerichtet haben. und man wünschte der alten dame noch viele schöne jahre.

1949 wurde die bunte von frau riefenstahl verklagt, da die zeitschrift anschuldigungen aus einem 1948 stattgefundenen prozess veröffentlichte, frau riefenstahl hätte die sinti und roma, die sie für auftritte in ihrem film "tiefland" aus dem kz holen liess, nach der filmerei dem verderben ausgeliefert. frau riefenstahl behauptete, sie hätte die sinti und roma nach dem krieg noch besucht, mit ihnen zusammen gesessen und sich nach ihrem ergehen erkundigt.

die bunte verlor den prozess 1949. frau riefenstahl erhielt recht, wie auch schon zuvor. 1954 wurde der film fertiggestellt und in den kinos gezeigt. vor ein paar wochen musste leni riefenstahl öffentlich zugeben, dass sie um die ermordung der sinti und roma wusste.

lange kann man über leni riefenstahl streiten. mit film kenne ich mich nicht gut aus, ich kann nicht sagen, ob z.b. frau riefenstahl den film technisch toll voran gebracht hat. aber inhaltlich hat sie ihn meiner meinung nach überhaupt nicht vorangebracht. "tiefland" von eugen d'albert ist jedenfalls keine oper, die man, und kein opus, das man unbedingt gesehen haben muss.

vielleicht war es so etwas wie pech, dass ihre ästhetischen menschenbilder, oder das, was sie für ästhetisch hielt, so gut in das nazi-konzept passten. und ich sage mal ganz vorsichtig, ein nazi war sie nicht. für nuba hätte sich adolf hitler nicht begeistern können, war es ihm doch schon unmöglich, jesse owens 1936 die hand zu schütteln.
aber spätestens nach 1945 ist leni riefenstahl zum nazi geworden. durch diese unheimliche distanzlosigkeit, durchs leugnen von verantwortung und mitschuld.

und heute gratuliert die bunte wieder. wie sich interessen ändern. verdreht.

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heute brauche ich so etwas wie nachschub. es regnet, gott, wie hasse ich dieses kachelmann-geschwätz. aber doch vertrockne ich irgendwie. urlaubsanfangsdürre. leerlaufen und sich wieder füllen. ich tue mein bestes. ich tue gar nichts.

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