andersneu



wie eine maschine aufgedreht, eingerastet, hochtour gelaufen. dann leerlauf. leerlauf macht diese leerstellen. gähnen, wortloses rumsitzen, irgendwas zwischen denken und träumen. nicht schlafen, so müde bist du nicht. die was-wäre-wenns kommen wieder. hätte alles auch anders laufen können. ich bin schwergängig. so froh, dass sie wiederkommen. irgendwann habe ich die was-wäre-wenns gelassen. zu wenig spielraum bekommen. zu wenig spielraum genommen. überall immer schon leute. und ich: viel zu ernst, das spielerische in "spielraum" zu begreifen. weitergelaufen, woandershin, aber schon gelaufen. und jetzt grad, genau jetzt grad: dreh ich mich um, leerstelle, und denk heyhey! wie schön ist es. wie schön.

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eine alte strasse, bröckeliges pflaster, vermutlich aus den dreissiger jahren. damals verband die strasse die beiden dörfer, das eine am fusse der alb, das andere auf ihr. eine gute stunde braucht man mit dem rad. erst durch die wiesen, manchmal obstbäume, eine schafherde. je höher es geht, je waldiger wird es. mischwald, junge und alte bäume nebeneinander, muss ein kluger förster sein. früher war die strasse wohl mehr befahren, heute kaum noch, sie ist zu schlecht, zu steil und zu kurvig auch für die cabrio- und motorrad-fahrer, die sonst bei sonntagssonne in nicht abreissen wollenden kolonnen auf die alb fahren. vereinzelte wanderer, ein paar professionell anmutende radfahrer in quietschfarbigen wurstpellen-outfits. eng und immer wieder sehr steil windet sich die strasse, vier kilometer, fünf. steigungfahren, niemand rast an mir vorbei; die radler, die schneller sind als ich, keuchen beim überholen einen gruss. es wird fast felsig jetzt, an grünen abgründen entlang. eine kleine brücke. wieder bäume. mehr bäume. eine hütte, holzmieten. noch eine felsige kurve. dann sehe ich den himmel durch die bäume schimmern, ich krieg ein bald-muss-ich-oben-sein gefühl, wenn mein herz nicht sowieso schon vor anstrengung wild pumpen würde, ich würde spätestens jetzt herzklopfen kriegen, so gut sieht das aus. noch eine steigung, der wald dicht und schattig, dann endlich ganz oben. durch den waldsaum auf die hochebene. wiesen. die sonne, der himmel, die fläche. nur noch laufenlassen, hochschalten, laufenlassen. blau und grün und grün und blau, und silbern ist mein rad.


[von belsen nach beuren]

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sie schleichen sich langsam raus, sagt wolli. 3.60 m seien gerade tief genug.

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von mitte nach marzahn wandern ist ungefähr genauso trist, wie es schwierig ist, in zusammenhang mit einer wegbeschreibung mitte - marzahn das wort tristesse zu vermeiden. auch wieder erinnert, dass eine heisse mittagsstunde so unheimlich wie eine mitternächtliche sein kann. ausgestorben, einsam, staubig: niemand auf der strasse ausser ein paar glatzen, zwei russischen mädchen, die sich verlaufen hatten und einem exhibitionisten, der, aus dem gebüsch heraus, in richtung vierspurige landsberger allee wichste.

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weisse nächte! man könne kaum schlafen, aber es sei so grossartig. ob es denn auch schwarze tage gäbe, frage ich, und v. lacht. ja, die gäbe es auch, aber dann würden alle viel feiern und verrückt spielen zum ausgleich. und verwunderlich seien die bäume, sie hätte es erst gar nicht bemerkt, in der ganzen stadt kein baum älter als sechzig jahre, alle von nach der belagerung. und nachts, so zwischen zwei und fünf, ziehe man die brücken hoch, so dass grosse schiffe durch die stadt fahren können.

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hermes, lügner! ...dass meine füsse flügel hätten, rechts, links, schwing-trance, nur lange und zügig genug gehen, sie können das bestimmt auch, ich sage es ihnen, es ist ganz wahr. eigentlich nur von mitte nach pankow, keine anderthalb stunden, durch die stadt in die stadt, dabei heraus. aber nichts wirklich neues zu berichten, ausser vielleicht, dass es schön ist, zu betrachten, wie die häusersäume sich verändern, 1880, 1910, 1930, 1970, quer durch die bebauungsringe (dass ich nicht mehr weiss. stadtgeschichte, steingeschichte usw.). in den gesichtern der passanten lesen (am ende dann lieber den pankowern in die gesichter geguckt, als den casting-alleern). jazz is an urban language, der satz ging mir noch durch den kopf, wie wahr der ist, und anything goes, und plötzlich lucky girl.

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so müde, so müde, dass mir inzwischen ein lächeln auf dem gesicht steht, ich habs heute abend im vorbeirauschen auf dem flur im spiegel gesehen, wie eingeschrieben stand da ein lächeln in meinem gesicht, zwischen den wangenknochen, ein freundlicher mund, ein lächeln, gar kein abwehrlächeln, nur so, als ob mein gesicht von selber entschieden hätt: jetzt geh ich mal in die position, ich glaub, das ist das praktischste für sie grad, ein lächeln, weil heulen eigentlich nicht angebracht, weil eigentlich alles in ordnung, nur so müde, so müde.

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beim schuhcruisen aus versehen einen stiefel von jette joop in die hand genommen.

geschaudert.


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(ach, nancy, ach)

these boots are made for walking.
nancy sings a song. die tochternancy, ganz frech. sinatra, nicht, so ein guter sänger. so weissblond, seine nancy.

these boots are made for walking.
die andere nancy. sings a song. singing songs for präsidenten. war mal hoch im kurs. die wifenancy, ganz tapfer. reagan, nicht. so ein. so weissblond, seine nancy. wäre ihm ein eine andere. weissblonde frau nicht lieber gewesen?

these boots are made for walking.
man hat das lied unter anderem mal. benutzt. auf zu hoher lautstärke für so etwas wie ohrenfolter. war es? den una-bomber ausräuchern. die 90s. man hat jetzt. auch andere probleme.

these boots are made for walking.
nancy, sing a song, let's move! sind sie bodenständig? dann war ich ein paar jahre in nebraska. ich hatte immer das bild von dieser weissblonden frau dabei. natürlich nicht. die trailer. es wäre billig. wissen sie. reduzierungen. freiheit, hoffnungen.

these boots are made for walking.
unsere jungs gehen immer. wenn es hart. auf hart kommt. oft haben sie ein bild von einer weissblonden frau dabei. wife, tochter, oder. es ändert sich nicht viel?

these boots are made for walking.
und sie gehen, sie gehen.

ach, nancy, ach.

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hört wieder hip-hop.

anlaufendes scratchen - kurzer stopp - dann fettbass - und yo.

YO!

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Last modified: 30.05.18, 23:40
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