Sonntag, 13. September 2009
helene,
20:26
1 Gestern zum ersten Mal Simon Rattle dirigieren gehört und gesehen. Wir saßen Block E, rechts oben, über Kontrabässen und Tuben, mit toller Aussicht über das Orchester und mit erschütternder und rührender Einsicht, was sich so alles auf dem Gesicht des Dirigenten während des Konzerts abspielt. Die Akustik formidabel, das Orchester exzellent. Es gab Schostakowitsch’ Vierte und Lulu-Szenen von Alban Berg und “Les Voix” von Paul Dessau. Ich kannte alle drei Stücke nicht und hatte von Paul Dessau noch gar nichts bewußt gehört. Alle Stücke stammen aus den 30er Jahren, sind aber erst eine Generation oder noch später wieder zu Ehren gekommen. Ob das Hoffnung macht, daß die zeitgenössische Musik, die im Moment entsteht, und die kein Mensch hören will, in ein, zwei Generationen dann doch gehört wird? Wohl eher nicht, zwar haben wir gerade Krieg, doch neben den meisten von uns schlagen keine Bomben ein, noch leben wir in einer Diktatur. Was also hindert uns? 2 Die große Konzentration, mit der Simon Rattle durch die Musik führt, die unprätentiöse Selbstverständlichkeit, mit der er erzählt. Am meisten beeindruckt haben mich die Stellen, in denen er selbst zurücktritt und das Orchester einfach laufen läßt, um dann mit einer kleinen auftaktigen Geste den Dirigierfluß wieder aufzunehmen. Viele Impulse gibt er einen Bruchteil einer Sekunde vor, vergleichsweise wenige auf den Punkt - dadurch hat er überhaupt nichts von dem sonst so dirigentenüblichen Zampanohaften. 3 Rückengymnastik gemacht, die irgendwie nie was bringt. 4 Nicht zu O.s Konzert in den Grunewald gefahren, zu weit, zu teuer. 5 Mit P. spaziert. 6 In einem thailändischen Lokal in der Schreinerstraße extrem schlecht gegessen. 7 Zu viel “Mrs Pacman” gespielt. 8 Heute ist 1. Herbst.
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Last modified: 30.05.18, 23:40 Status
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