andersneu
Freitag, 13. Juli 2007
die sehnsucht des capitano clemente (29)

"ich kann mich eigentlich an gar nichts erinnern", zinedinho kratzte sich am kopf.

der capitano hatte die ganze floss-besatzung inklusive floss an bord genommen. überglücklich umarmten die freunde zinedinho, nur maat hein weinte noch ein bisschen. vor freude.

"also, ich bin gefallen - und dann war ich weg - und als ich wieder da war, lag ich auf dem floss. und da waren diese drei netten männer und haben sich um mich gekümmert, haben mir zu trinken gegeben und so."

"und nüsse, zinedinho, nüsse haben wir dir auch gegeben", ergänzte einer der drei flossfahrer freundlich. "ihr menschen müsst ja auch essen."

"ja, stimmt, nüsse auch, total lecker", zinedinho nickte. "und gesungen haben sie für mich. das kamm-lied."

"das kamm-lied?" der capitano runzelte die stirn.

"wir haben einen klassiker der friedensbewegung für ihn gesungen. wir dachten, das würde ihm gut tun." alle drei langhaarigen strichen gleichzeitig über ihre gitarren und liessen einen sanften akkord erklingen.

"mi schä o kamm! ...es ist toll!" zinedinho schnippste mit den fingern, "kennt das keiner?"

"we shall overcome!" korrigierte einer der langhaarigen. "oder kam das erst später?"

die drei männer vom floss steckten die köpfe zusammen und berieten sich kurz in einer fremden sprache.

"ja, wir haben uns geirrt", seinen blumenkranz festhaltend, wandte sich der sprecher der flossmänner wieder an den capitano. "dieses lied kommt erst sehr viel später. aber es ist trotzdem hübsch."

"das kamm-lied ist total irre", zinedinho versuchte zu erklären, "es geht nämlich so: man hat feinde, aber man haut nicht drauf. man überwindet sie einfach. so von innen. ...ist das nicht der hit?!"

der capitano konnte nicht mehr folgen. "meine herren, wer seid ihr? und was tut ihr mitten auf see auf einem floss?"

"wir lassen uns treiben, wir tun das manchmal sehr gerne." die drei männer lachten fröhlich, als hätte jemand einen geheimen witz gemacht.

"aber wie geht denn das!", maat hein wollte es nicht begreifen. "auf eurem floss haben wir nichts gefunden ausser einem krug wasser und einem säckchen nüsse! und ihr habt nicht einmal ein segel!"

"wir leben von luft und liebe. das ist ganz einfach für uns. wir brauchen nicht mehr."

"könnte ich wohl noch so eine nuss haben?" fragte zinedinho höflich. "ich habe hunger."

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