Freitag, 27. September 2002
es gibt keine dörfer mehr.
helene,
12:31
ein reisebus hält vor meinem haus. hausfrauen aus dem ruhrpott. gooooottt, ist das alles niedlich hier. ich sitze auf der terasse und lese, als zwei aufgekratzte frauen auf den hof laufen und kichern und fotografieren. sie sprechen mich langsam und deutlich an, so als könnte ich sie vielleicht nicht verstehen. ich antworte hochdeutsch und ärgere mich fast, dass ich keinen dialekt beherrsche. schön haben sie es hier, und irgendwie so gesund auch. ich verdecke den titel des buches ("es geht noch ein zug von der gare du nord") und murmele etwas von guter luft. hoffentlich sehen sie den aschenbecher nicht. eigentlich doch ein guter grund, sich mal ein dirndl anzuschaffen, denke ich. stell mir vor, wie ich mit wehenden röcken vors haus trete, schüchtern lächele und dann mit schwerem dialekt sage: ja, grüssgott, wo saads denn ihr von? und ein bisschen begriffen, warum sich leute diese volksmusiksendungen angucken im fernsehen. da is ne sehnsucht in den herzen, nach baum und stall und kuh und acker. ich mag illusionstheater. aber das ist mir alles zu anstrengend.
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Last modified: 30.05.18, 23:40 Status
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