andersneu
Freitag, 7. Juli 2006

die kleinen mädchen haben samstags ein spiel.

von meinen schülern, grundschule bis unterstufe, spielen genauso viele kleine mädchen wie kleine jungs fussball im verein. bei den älteren schülern, mittel- bis oberstufe, spielen mehr jungs. bei den kleinen mädchen herrscht eine selbstverständlichkeit im umgang mit fussball, die mir neu scheint: nee, ich kann am samstag nich, da hab ich ein spiel. mal sehen, was in den nächsten jahren passiert. vielleicht wandern diese mädchen mit beginn der pubertät zu den pferden ab, aber ich glaube es eigentlich nicht. vielleicht gefällt mir aber auch nur der gedanke, dass fussball jetzt aufhört, ein männersport zu sein.

man hat ja vierzig jahre nichts gewusst!

ich habe als kleines mädchen weder fussball gespielt noch geschaut. war mir schnuppe. in der schule & im verein wurde fussball nicht angeboten. irgendwie hat es mich eines tages beim zappen dann doch mal reingesogen, und ich fands witzig, dramatisch, unterhaltsam. seitdem gucke ich. ein bisschen bundesliga, länderspiele und auch gerne zusammenschnitte von spielen alter granden.

der titan begrub den ball unter sich (wo auch sonst).

der drive, der in einem spiel steckt. die energie, die linien. das geacker, das gekämpfe, der zufallsfaktor. die persönlichkeiten. die zerbrechlichkeit. die psychischen komponenten. der druck. die auflösung. das zusammenspiel von solisten und gruppen. der hochleistungssport (wie schnell sie verbrennen, wie ballettänzer).

klaus theweleits kluges knie.

inzwischen habe ich einen besseren blick entwickelt. in dem wilden oder lahmen gehoppel auf dem rasen kann ich jetzt etwas erkennen, konstellationen, bewegungen, muster. aus männchen in hemdchen sind spieler geworden. ich erkenne ihre funktionen. ich erkenne sogar manchmal, wer wer ist. trotzdem werde ich niemals diesen blick entwickeln, den so viele männer haben, die in etwas, was mir nur als eine art leiberknoten erscheint, immer noch handspiel oder foul erkennen. und der körperliche bezug fehlt mir ganz.

wir haben uns einfach mal in die arme genommen (joachim löw).

bei miroslav kloses tor in der 80. minute gegen argentinien kamen mir die tränen, jetzt ist es raus. die niederlage gegen italien war mir aber wurst, weil ich das spiel insgesamt so toll fand. was mich das emotional über mich selbst lehren soll, weiss ich auch nicht. mir fehlt wohl was fanatisches. ich gucke weiter. sonntag spielt zizou.

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Last modified: 30.05.18, 23:40
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