bin kein besonderer woody-allen-fan, aber "match point" hat mir gut gefallen. eigentlich nicht gut gefallen, danach habe ich mich ganz merkwürdig auf null geschaltet gefühlt, wie neutralisiert.
die dostojewski-parallele geht mir noch nach. offensichtlich gestaltet der held seine tat, den mord an der alten frau und an der zufällig hereinplatzenden zweiten, nach dem roman. aber das ist ein bisschen platt. was also sind die eigentlichen parallelen oder gerade die widersprüche? vielleicht reduziere ich jetzt zu einfach, damit sich für mich das rätsel löst. ich habe folgendes gedacht: raskolnikow mordet ja auch aus einem gewissen sozialen interesse. er bringt eine ausbeuterin um. chris mordet auch aus einem gewissen sozialen interesse, aber um selbst teil der ausbeuterischen klasse zu werden. und ganz, ganz anders als bei dostojewski spielen liebe und religion überhaupt gar keine rolle mehr.
und deswegen bin ich wie mit dem hammer aufs haupt geschlagen nach dem film nach hause gelaufen. nur gedacht: bloss jetzt was anderes. irgendetwas warmes. irgendetwas richtiges.
und ich glaubs ihm. reiche menschen sind so. ganz genau so ekelhaft, wie dargestellt.
und mit einem wirren, kranken raskolnikow kann ich noch eine ganze weile mitgehen. ein chris, der macht mir nur angst. eisige angst.
[toll fand ich das spiel mit dem soundtrack, als der opern liebende held seine frau ins musical (andrew lloyd webber! die hölle!) einlädt, liefen mir nur die schauer über den rücken, und es war klar: jetzt isser kaputt, jetzt schlägt er zu.]
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Last modified: 30.05.18, 23:40
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