andersneu
Samstag, 4. Juli 2009

Gestern an einer telefonischen forsa-Befragung teilgenommen, bei der ich als Atomkraftgegner anfing und als Befürworter von Atomenergie in Deutschland wieder herauskam. Das geht ganz schnell, man muß nur die richtigen Fragen in der richtigen Reihenfolge stellen.

Los gehts:

Du sprichst dich zunächst gegen Atomkraft aus und wirst dann gefragt, ob du dir vorstellen kannst, daß zukünftig der deutsche Energiebedarf vollkommen von erneuerbaren Energien gedeckt werden kann - da sagst du natürlich nein. Dann wirst du nach Öl, Gas und Kohle gefragt und sagst etwas wie: naja, ist natürlich auch problematisch. Dann kommt die Sicherheitsgeschichte. Hältst du Reaktoren im Ausland für sicher? Natürlich nicht. Du denkst an Tschernobyl. Und die im Inland? Natürlich auch nicht. Du denkst auch an Zwischenlagerei und tropfende Salzstöcke. Aber hier fängst du auch an, nationalistisch zu bröckeln und denkst eventuell Zeugs wie: Naja, besser wir als die anderen. Oder du denkst moralisch: Mer kennet die Schmutzarbeit do net unsern Nachbarn im Oschtä zuschiebä.

Und bumms, ist es passiert. Du bist dabei. Solcherart raffiniert zugespitzte Fragenstellung kannte ich bisher nur aus spannenden amerikanischen Anwaltsfilmen.

Aber das Problem selbst ist natürlich das Problem. Haha.

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